Der Abend des 9. Novembers 2009 gestaltete sich anders als gedacht
Meine Schulfreundin und ich wollten das symbolische Fallen der Berliner Mauer, mit überdimensionalen Dominosteinen aus Styropor, am Brandenburger Tor miterleben.
Also fuhren wir mit der S-Bahn von Ahrensfelde bis Bhf. Friedrichstraße und liefen in Richtung zum Brandenburger Tor ein Stück die Friedrichstraße entlang und bogen an der Straßenecke zu Unter den Linden ein. Durch die Absperrung der Polizei kamen wir nur bis zur nächsten Querstraße. Von diesem Standort konnten wir gar nichts sehen und darum wurschtelten wir uns durch die Menschenmenge um weiter nach vorn und auf die andere Straßenseite zu kommen, damit wir hinter den langen Häuserfronten, durch die Nebenstraße von der hinteren Seite, an die Domino-Strecke in der Ebertstraße gelangen. Aber auch dort war kein Durchkommen. Straßengitter und Polizei überall. So liefen wir zur Unter den Linden zurück und bogen rechts ab in die Friedrichstraße, durchschlenderten die unterirdische, exklusive Einkaufspassage, besuchten den Gendarmenmarkt und tauchten ein in die U-Bahn bis zum Potsdamer Platz, damit wir evtl. dort bessere Sicht auf die Dominosteine haben. Aber auch nicht und so gönnten wir uns eine kleine Ausruhepause in einer dort auf dem Platz aufgebauten Skihütte aus Österreich. Nach 40 min Stärkung mit Essen und Trinken wieder raus. Auf dem Potsdamer Platz stand auch ein riesen Pulk von Menschen, die gebannt auf die Großleinwand schauten, um dem Geschehen am Brandenburger Tor zu folgen. Wir konnten die Reden und Interview gut sehen und hören und den Dominoeffekt bestaunen. Es wurde geklatscht und freudig gerufen. Wir schlängelten uns nun durch die Menschenmasse, um zur S- Bahn zu gelangen, damit wir schnell wieder zurück Unter den Linden einen guten Stehplatz haben, um das Feuerwerk zu erleben. Durch die extremen Hochbauten am Potsdamer Platz dachten wir, daß die Feuerwerksdarbietung kaum zu sehen ist. Leider verpaßten wir dieses farbig-feurige Schauspiel, denn es kamen uns die vielen Leute schon vom Brandenburger Tor entgegen, als wir aus dem S-Bahn-Tunnel emporstiegen.
Das war damit das Ende der Feierlichkeit zum 20. Jahrestag des Mauerfalls am Brandenburger Tor.
Von 18.00 bis 22.30 Uhr für uns Beide ein abendlicher Bummel mit vielen Hindernissen, der eigentlich einen feierlicheren Charakter an Ort und Stelle, in Gemeinsamkeit mit vielen anderen Leuten, haben sollte, aber zu einem ausgedehnten Nachtspaziergang mutierte, weil die Barrieren für die Bevölkerung am Brandenburger Tor zu weiträumig von der Polizei gestellt wurden.
Diese schnell geschlossene telefonische Verabredung zwischen meiner Schulfreundin und mir, innerhalb einer Stunde, war keine schlechte Entscheidung, nur zu der Zeit, denn wir hätten viel, viel zeitiger am Schauplatz des Geschehens sein müssen, um noch von den vorderen Stehplätzen an der Dominostein- Strecke zwei gute Sichtpositionen zu finden.
Trotzdem war es für uns Zwei wieder ein fröhliches Freundinnentreffen und die nächste gemeinsame Aktion wird, wie sonst immer, voll unseren Erwartungen entsprechen.
6 Kommentare zu “Der Abend des 9. Novembers 2009 gestaltete sich anders als gedacht”
Hallo liebe Brigitte 🙂
das stell ich mir sehr aufregend vor .. gestern in Berlin und all die Feierlichkeiten zu diesem ganz besonderen schönen Jahrestag. Aber dass es „gerammelt voll“ war, kann ich mir auch gut vorstellen. Schade, daß Ihr keine freie Sicht hattet – aber ich freu mich, zu lesen, dass es dennoch ein schönes Treffen mit deiner Freundin war – das ist ja auch ganz viel wert – und die Atmosphäre dort ist sicher etwas ganz Besonderes gewesen.
Viele liebe Grüsse an dich aus dem grauen und ziemlich kühlen „wilden Süden“ 🙂 und einen Krauler für Tamy,
Ocean
ick hab im Fernsehen ja schon geschaut, ob ich Dich irgendwie sehe, aber ging ja nicht, wie ich jetzt lese 😉
Liebe Brigitte!
Ich habe natürlich auch vor dem Fernseher gesessen und nach Berlin geschaut. Habe dabei an alle „meine Berliner“ gedacht und überlegt, wer von euch wohl an diesem Spektakel teilnehmen wird. Aber wie ich so lese, war ja alles SEHR schwierig. Da hatte ich wohl doch den besseren Platz! ;-))
Heute ist es endlich mal trocken bei uns, wenn auch grau. Schade, dadurch leuchten die letzten Blätter an den Bäumen nun gar nicht. Vielleicht kommen noch ein paar sonnige Herbsttage.
Inzwischen habe ich meine „normale“ Grippeimpfung erhalten und hoffe, dass die andere an mir vorüberzieht.
Bleib mir gesund und munter und liebe Grüße, Christa
Liebe Brigitte,
das mit dem Gedrängel war bestimmt so ein typische Erlebnis, bei dem man sich dann gerne sagt: das nächste Mal lieber vorm Fernseher. In der Tat sieht man bei den Übertragungen von solchen Massenereignissen meist mehr, als wenn man in der Menge untergeht. Was aber vorm Fernseher fehlt, das ist die Live-Atmosphäre. Die gibt es dann halt doch nur vor Ort.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Brigitte,
da haben wir wohl auf dem Fernseher eine bessere Sicht auf das Geschehen gehabt, zumindest das Feuerwerk. Die Styropor-Dominosteine habt ihr ja auch auf der Leinwand sehen können.
Aber ihr wart näher am Geschehen als wir. In solchen Momenten wünsche ich mich auch in die Hauptstadt, das sind Momente, an die man sich lange erinnern kann.
Schön, dass Du und Deine Freundin dieses spontane Zusammentreffen trotz der Sperren genossen habt 🙂
Ich bin im Moment nicht soo häufig beim Bloggen. Ich muss zur Zeit einiges recherchieren, so dass wenig Zeit bleibt.
Wettermäßig soll es morgen wärmer werden, heute früh hat mein Mann wieder am Auto kratzen müssen, es war Nachtfrost.
Da genieße ich es eher, drinnen zu sein 😉
Liebe Grüße, Irmgard
Hallo Brigitte,
auch wenn ihr nicht Live dabei wart, so hört sich eure Unternehmung doch sehr interessant an. Ich denke ihr hattet trotzdem einen schönen Abend, und das ist auch viel wert.
LG Dagmar
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