Vor 40 Jahren
In den ersten Jahren, als es das Mifa-Klapprad zu kaufen gab, mußte man sich im Fahrradladen zu einem Kauf für ein solches, anmelden und mit einer längeren Wartezeit rechnen.
Es war der pure Zufall, als ich mit meiner Mutter in der Schönhauser Allee einen Einkaufsbummel machte und ich beim Schaufenstergucken sah, daß im Fahrradladen eine Lieferung von Klapprädern noch fast unausgepackt, dort stand.
Ich ging in das Geschäft und fragte den dort montierenden Verkäufer, ob vielleicht ein Rad ohne Anmeldung verkäuflich sei und war sehr erstaunt über die Antwort, daß alle Räder zum freien Verkauf stehen. Also wollte ich mir ein Klapprad zurückstellen lassen, da ich nicht so viel Geld bei mir hatte. Das machte der Verkäufer aber leider nicht und so bin ich enttäuscht aus dem Laden und nun wurde schnell mit Mutter umdisponiert, daß ich nach Hause fahre, mir mein Sparbuch schnappe und zur Sparkasse gehe, um mir 301.-M auszahlen zu lassen und dann gleich wieder zum Fahrradladen fahre. Nach 2 1/2 Std war ich wieder vor Ort und ich bekam noch das vorletzte Klapprad. Was war ich froh, die Freude war groß.
In der Zwischenzeit war meine Mutter allein zum Alex gefahren und hatte ihren Einkaufsbummel , wie eigentlich mit mir gemeinsam geplant, fortgesetzt.
Nun mußte das Klapprad ersteinmal verkehrssicher montiert werden. Im Geschäft hätte man das gemacht, aber da dauerte es 2 Tage und solange wollte ich nicht noch warten, also ab damit nach Hause. Ich suchte mir in der Kastanienallee ein stilles Plätzchen in einer kleinen, grünen Parkanlage und fing an, mit dem Schrauben.
Als ich schon fleißig dabei war, kam ein junger Mann und bot mir seine Hilfe an. Dadurch gings ganz flott und ich konnte, mit Luft im Schlauch, alles war gut und richtig eingestellt und festgeschraubt, Lenker, Rückspiegel, Sattel, meine Radfahrt bis nach Hause machen.
12 Kommentare zu “Vor 40 Jahren”
Liebe Brigitte,
das war ja erfreulich. Du hattest ein Klapprad – und noch Hilfe beim zusammenbauen dazu.
Hast du dasRrad lange gefahren?
Liebe Grüße
Irmi
@ Irmi, ich hatte das Klapprad 8 Jahre und machte damit auch Tagestouren. Es war sehr stabil und da ich nicht so groß bin, also keine langen Beine habe, war das für mich gut. Ich konnte auch kräftig in die Pedale treten, denn Gangschaltung hatte es nicht.
Das Rad wurde mit dem Klapprad vom älterem Sohn zusammen verkauft, als er mit 12 Jahren das 26. Herrenrad bekam. Wir machten viele gemeinsame Radtouren. Ich hatte dann 6 Jahre kein Rad.
Lieben Gruß, Brigitte
Liebe Brigitte,
ich hatte ein blaues Klapprad und meine Schwester ein rotes. Wir haben viele Touren damit gemacht, man musste ganz schön strampeln, wenn es bergauf ging.
Ich hatte es viele Jahre, später wurde es mir gestohlen.
Liebe Abendgrüße von Kerstin.
Hallo Brigitte,
2 schöne Zufälle auf einmal – eine erfreuliche Geschichte 🙂
Liebe Grüße
Katinka
Hallo Brigitte,
das sind ja schöne Erinnerungen.
Ich hatte auch ein Klapprad doch für längere Touren war es nicht geeignet.Irgendwann gab es dann mal ein supergünstiges Angebot für ein Fahrrad mit Gangschaltung ,das habe ich dann kurzentschlossen gekauft und sehr viele Jahre gefahren, und danach sogar noch weiterverkauft. Was alledings aus dem Klapprad geworden ist weiß ich gar nicht mehr,
LG Dagmar
Liebe Brigitte,
du gibst mir das Stichwort “ Klapprad “ und mir fällt dazu eine Geschichte , nein wahre Begebenheit ein, über die ich heute noch lachen muss, wenn ich daran denke.
Meine ( wiedergefundene , du weisst ) Freundin , hatte auch so ein Klapprad bekommen und wir mussten es auch gleich ausprobieren. Es hatte ja keinen Gepäckträger , so entschlossen wir uns, dass ich mich auf den Sattel setzte, mich an den Schultern meiner Freundin festhielt, die dann stehend trampelte. Es war ein Sonntag, regnerischt, aber zu dem Zeitpunkt, als wir losfuhren, trocken. Hinter dem Haus, wo sie wohnte, war ein Feldweg und riesige Kornfelder, gut zum Üben, da kein Autoverkehr.Wir waren natürlich beide im Sonntagsdress, ich im “ Biedermeierkleidchen und weißen Strümpfen“ was sie trug, weiss ich garnicht mehr. Die Fahrt wurde immer schneller, denn bremsen ging nicht mehr, da die Freundin von der Pedale gerutscht war und ich mich nur noch mühsam an ihren Schultern festhalten konnte und hing da wirklich wie “ ein Äffchen auf dem Schleifstein“ Dann verlor sie die Gewalt über das Vehikel und wir schossen im hohen Bogen in das nasse Kornfeld. Die“ feuchten Umschläge “ nach dem Schock, taten uns ganz gut. *g* aber sonst war Gott sei Dank , nichts passiert. Nur hatte ich ein bisschen Bammel , nachhause zu gehen, weil ich so schmutzig war und das “ im guten Kleidchen “ Aber meine Mutter war gnädig und schimpfte nicht mit mir 🙂
Ja, liebe Brigitte, das ist meine Erinnerung an das Klapprad.
Dir noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße, Anke
hallo brigitte,
was ist aus dem jungen mann mit den geschickten händen geworden?
den hätte ich mir geschnappt *ggg*.
vom konfirmationsgeld konnte ich mir damals ein eigenes rad (26) kaufen. gangschaltung gab es nur für profis – wenn überhaupt.
ich war damals dankbar wenn die kette nicht abriss, wir hatten einen steilen anstieg, meistens haben wir dort geschoben.
danach, aber viel später hab ich mir ein 28er kettlerrad gekauft, doch so recht macht es mir keine freude, vor jahren hab ich es verschenkt. nun *steht* ein hollandrad im carport…
lg kelly
Hallo Brigitte,
hast du den jungen Mann wenigstens behalten *lach*? Waren Klappräder eine Spezialität im Osten? Bei uns im Westen fuhr man kaum Klappräder, das war immer höchstens ein Notbehelf.
Liebe Grüße
Elke
Manchmal braucht der Mensch ein bißchen Glück! Und das ist doch mal eine tolle Geschichte!
LG aus Stetten a.H.
Ute
Hallo liebe Brigitte 🙂
das war ja wirklich ganz viel Glück auf einmal ..dass du das vorletzte Rad noch bekommen hast, und dann auch noch nette Hilfe beim Zusammenbauen – super. Solche Dinge bleiben ewig in Erinnerung.
Und acht Jahre lang hast du es gehabt? toll!
An mein erstes „großes Rad“, mit 10 Jahren, kann ich mich noch gut erinnern – es war rot, und ich bekam es zum Geburtstag. Es war total kostbar für mich.
Liebe Grüsse zu dir 🙂
Ocean
Liebe Brigitte,
solche Erinnerungen sind schön für Dich und auch für uns schön zu lesen. Bis auf die Geschichte mit den Rüpeln, das war sicher mulmig für Dich. Ich hätte mir aber auch nichts gefallen lassen, hab als Mädchen schon auch mal Jungs verhauen.
Ein Klapprad hatte ich – unter anderem – auch. Mein Vater hat sie uns hergerichtet, sie waren gebraucht. Ich hatte schon bald eines, mein Bruder half mir beim Fahren lernen. Und ich fuhr viel mit dem Rad herum, hab auch recht kräftige Wadln davon 😉
Dir liebe Grüße, bei uns ist es auch heute ca. 15 Grad gewesen,
Irmgard 🙂
Liebe Brigitte!
So ein Klapprad hatte ich auch einmal. Aber das ist schon lange her. Viel gefahren bin ich damit nicht. In Wien hatte ich viel zu viel Angst vor dem Straßenverkehr.
Jetzt steht ein Rad in unserem Schrebergarten. Mit dem fahre ich dort immer zum Einkaufen.
Lieben Gruß
Lemmie
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