13. Aug. 1961 und …
… es war Sommer, große Ferien und ich ging ab 1. Sept. in die 10. Klasse.
Für mich als 16-Jährige war der beginnende Mauerbau familiär nur wenig dramatisch, da ich mit meinen Pflegeeltern halt nicht mehr meine Oma, mütterlicherseits, in Westberlin besuchen konnte. Wir fuhren immer 1 x im Monat zu ihr, zu einem Tagesbesuch. Sie war immer eine liebevolle Oma für mich und freute sich, wenn ich zu ihr kam.
Omas Tochter, meine Mutter, starb 14 Tage nach meiner Geburt und mein Vater blieb nach Kriegsende als deutscher Kriegsgefangener -Soldat und Witwer in England, London, da er dort seine zweite Frau kennenlernte und heiratete.
Wir hatten immer Kontakt mit meinem Vater. Brieflich, auch per Telefonate und durch Besuchsreisen von ihm zu uns.
Der Mauerbau wurde dann ein großes Hindernis, als mein Vater 1982 in London verstarb und ich als Tochter nicht einmal zur Beerdigung durfte und auch nicht durch Fleurop die Möglichkeit bekam, einen Blumengruß auf sein Grab legen zu lassen. Das traf mich besonders hart.
8 Kommentare zu “13. Aug. 1961 und …”
Hallo liebe Brigitte,
als die Mauer damals gebaut wurde, war ich gerade in den Ferien bei meinen Großeltern. Ich war 12 Jahre alt. Oma und Opa sprachen von nichts anderem mehr, machten bedenkliche Gesichter dabei. Ich dachte mir damals, dass es sehr schlimm sein muss, diese Mauer zu bauen und Familien auseinander zu reißen.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Traudi
Liebe Brigitte,
ich erinnere, dass uns der Mauerbau alle wie ein Donner getroffen hat. Wir konnten es uns nicht vorstellen, so eingeengt zu sein.
Es hat wirklich viele Schicksale gegeben. Es ist schon traurig, dass du nicht einmal die Gelegenheit bekamst, einen letzten Gruß auf dem Grab niederlegen zulassen. So etwas darf nie wieder passieren.
Ein schönes Wochenende wünscht
Irmi
Ja Brigitte,
wenn man sich überlegt, dass der 13. August 1961 nun 50 Jahre zurück liegt und was alles in der Zeit passiert ist. Ich schaute mir gerade die Sammelsendung vom ARD „Mauerjahre – Leben im geteilten Berlin“ von 1961 bis 1989 auf dem Internet an.
Normalerweise hörte man in früheren Jahren kaum etwas von Deutschland in den hiesigen Nachrichten. Aber am 13. August 1961 hörten Ruth und ich von der Teilung Berlings (die Mauer wurde erst danach immer verbesserter gebaut) im Autoradio, als wir von Taos, New Mexico nach Colorado fuhren. Wir hatten uns gerade ein Stück Land etwas ausserhalb von Taos angeschafft.
Ich habe dazu gerade auf meinem Blog geschrieben.
Jedenfalls hatte ich das Glück nach dem Krieg, also im November 1946 von Schlesien gleich nach Hamburg aussiedeln zu können.
Du hättest nach dem Krieg zu Deinem Vater nach England ziehen sollen.
Liebe Grüße auch an Wolfgang, Karl-Heinz
Ich war noch nicht geboren und zum Glück wurde bei uns niemand davon betroffen.
Derzeit stehen bei uns in der Tageszeitung Geschichten von Menschen, deren Freundschaften oder Familien dadurch zerrissen wurden. Tragische Schicksale, die man sich kaum vorstellen kann.
Nur gut, dass dies alles Geschichte ist und wir wieder vereint sind.
Liebe Grüße zum Montag von Kerstin.
Hallo Brigitte,
das war schon sehr tragisch, ich war zwar noch nicht auf der Welt, habe aber natürlich viel gelesen und auch gehört.
Wir hatten als ich Kind war Bekannte „drüben“ ,die wir ab und zu besucht haben. Ich habe diese Besuche als beklemmend in Erinnerung.
Dass Du nicht zu Deinem Vater konntest, finde ich ganz schlimm!
Hab einen schönen Tag, liebe Grüße
Katinka
Liebe Brigitte,
dass dir die Möglichkeit genommen wurde, an der Beerdigung deines Vaters teilzunehmen oder wenigstens Blumen auf sein Grab legen zu lassen, ist wirklich schlimm.
Ich lese in den anderen Kommentaren, dass viele sich noch erinnern können .. Selbst bin ich ja erst 1970 geboren und weiss also nur aus Erzählungen und Berichten von dem Mauerbau – die Mauer hat wirklich eine sehr tragische Geschichte und sie hat viel Leid verursacht.
Meine Mutter wohnte früher in Nordrhein-Westfalen. Dort fand sie eines Tages eine Luftballonpost, die aus der „Ostzone“ gekommen war. Sie schrieb an diese Familie, und es entwickelte sich ein Kontakt, der bis heute besteht. Wir bekamen damals zu Weihnachten immer leckeren Stollen und Kekse, und haben im Gegenzug Kaffee, Kakao etc. rübergeschickt.
Ganz viele liebe Grüße an dich aus dem jetzt wieder sonnig-warmen Schwabenländle 🙂
Ocean
Liebe Brigitte,
da wir ja gerade aus Polen zurückgekommen und somit auch wieder durch die nun auch nicht mehr ganz neuen Bundesländer gefahren sind, haben wir auch viel an die deutsche Teilung gedacht. Mein Mann ist ja aus Leipzig in die BRD gekommen, allerdings bereits 1959. Aber wir sind sehr oft durch die DDR nach Westberlin gefahren, wo sein Bruder noch heute lebt. Am 13.August selbst haben wir aber in der Tat nicht darüber nachgedacht, dass dieser Tag vor nun schon wieder 50 Jahren der Startschuss zum Mauerbau war.
Lieben Gruß
Elke
Hallo,
ich bin durch sammy in deinen blog gekommen & bin leicht betroffen.
Ich bin ein Wende-Kind wie man so schön sagt. Dez 1988 geboren. Das einzige was ich noch mitgekreigt habe von der DDR war meine Geburtsurkunde & mein Impfpass. Beides noch in meinem Besitz.
Es gibt Dinge die ich mir einfach nicht vorstellen kann. So wie das was du beschrieben hast. Das entzieht sich meiner vorstellungskraft. Ich weiss von erzählungen das nicht alles schlecht war aber garantiert auch nicht alles gut & wenn ich das so lese würde ich meine Clementinen zu Weihnachten & meinen Urlaub egal wo in der Welt niemals eintauschen wollen !!
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